Das WDR Sinfonieorchester ist nicht nur ein Spitzenklangkörper Europas, sondern gehört seit fast vier Jahrzehnten zu den regelmäßigen Gastorchestern des Kissinger Sommers. Ihr Programm zeichnet sich durch die ausgesprochen hohen Anforderungen an die virtuosen Orchestergruppen und -stimmführer aus und passt damit ideal in die hervorragende Akustik des Max-Littmann-Saals. Neben Brahms’ Violinkonzert bringen der Klangkörper und sein Chefdirigent Cristian Măcelaru eine Rarität des geradezu beängstigend produktiven Camille Saint-Saëns zum Festival. Das Konzertfinale bildet Rimski-Korsakows »Scheherazade«, deren verführerisches Geigensolo die Titelheldin der Tondichtung repräsentiert.

Hilary Hahn, die ursprünglich als Solistin bei diesem Konzert vorgesehen war, bedauert sehr, dass sie ihren geplanten Auftritt absagen muss. Während sie ihren Weg der Genesung nach längerer Krankheit fortsetzt, muss Frau Hahn die Dichte ihrer Engagements sehr vorsichtig planen und vor allem für ausreichende Ruhepausen zwischen Konzerten Sorge tragen. Nur diese sorgfältige Balance wird es ihr erlauben, bei jedem Auftritt ihr Bestes zu geben, ihre Gesundheit zu erhalten und ihr die künstlerische Arbeit langfristig zu ermöglichen. Es freut uns sehr, dass mit Julia Fischer eine der gefragtesten Geigerinnen unserer Zeit gewonnen werden konnte, um für ihre Kollegin einzuspringen.